Der Musikautomat konnte 10 Musikstücke speichern.Ein Klick und die Party-Musik ist gesichert: Über digitale Listen lassen sich heute tausende von Liedern hintereinander abspielen. Auf der Weltausstellung 1900 in Paris hingegen wurde der Platten-Wechsler von Polyphon als Neuheit vorgestellt: Dieser Musikautomat konnte gerade einmal 10 Musikstücke speichern.

Musik auf Lochkarten
Wie bei anderen Musikautomaten jener Zeit auch, wurde die Melodie dabei auf Lochkarten, -streifen oder -platten gespeichert und zum Abspielen wieder abgetastet. Vor allem in Gaststätten gehörten sie zum festen Inventar, gaben aber erst nach Einwurf einer Münze Klänge von sich. Auch in Privathaushalte fanden sie schnell Einzug, da sie bald in der Produktion günstig und somit für die Kundschaft erschwinglich waren. Die Marke „Polyphon“ dominierte neben  „Symphonion“ und „Kalliope“ den deutschen Markt. 1890 in Wahren bei Leipzig gegründet, nutzte die Firma die bereits vorhandene Technik, eine Metall-Lochscheibe als Tonträger zu gebrauchen, die einen Stahlkamm zum Erklingen brachte. Um mehr Musikgenuss zu erzielen, wurde wenig später die Plattenwechseltechnik erfunden: Die Geräte – in der Regel mit einer aus Eisenblech gestanzten Platte – wechselten automatisch von einem Stück zum nächsten.

Kämme, die Töne machen
Der im TECHNOSEUM ausgestellte 10-Platten-Wechsler der Polyphon-Musikwerke AG wurde um 1900 hergestellt und hatte in jeder Platte ein Musikstück eingestanzt. Wählte
man eines aus, wurde die entsprechende Platte mechanisch eingelegt und anschließend
in Drehung versetzt. Das ausgestanzte Material der Löcher bildete rückseitig kleine Ausbuchtungen, die beim Drehen die Zungen der Spielkämme anrissen. Je nach Zungenlänge waren so unterschiedlich hohe Töne zu hören. Eingebaut wurde
das Polyphon in einen Schrank im Stile der Gründerzeit, durch dessen Glastür
die Technik des Gerätes erkennbar war.

Wo im TECHNOSEUM?
Zu sehen auf der Ebene E, in der Nähe des Museumsbahnhofs.