Nachdem bereits unser Kollege Daniel Römer von seinen ersten Erfahrungen im Shanghai Science & Technology Museum berichtet hat, schreibt jetzt Xian Song über ihren Aufenthalt im TECHNOSEUM:
Im Unterschied zum Technikmuseum in Shanghai, an dem ich als Kuratorin arbeite, zeigt das TECHNOSEUM neben der Technikgeschichte immer auch die Lebensbedingungen und Auswirkungen auf den Menschen. Das ist eine Herangehensweise, die es in meinem Museum so nicht gibt. Etwas Besonderes sind auch die zahlreichen ausgestellten historischen Maschinen und Geräte, von denen viele noch immer funktionieren und den Besuchern vorgeführt werden. Schon an meinem ersten Tag im TECHNOSEUM durfte ich eine historische Druckpresse selbst bedienen und an einer Schneidemaschine einen Umschlag für die bedruckten Seiten herstellen. Das hat mich daran erinnert, dass mein Vater in seinem Büro auch eine kleine Druckpresse besaß, die ich aber nie anfassen durfte. Ich war immer neugierig, wie diese Maschine wohl funktioniert und hätte sie gern für meine Hausaufgaben benutzt – denn unsere Lehrer in der Schule verlangten stets, dass wir alle Texte dreimal komplett abschreiben.
Auch die Mitarbeit im Team der Elementa 3-Ausstellung war sehr bereichernd für mich: In Shanghai konzipiere ich zurzeit mit mehreren Kolleginnen die Dauerausstellung für das neue Naturkundemuseum, das eine Außenstelle des Technikmuseum sein wird und 2012 öffnet. Da sich die Elementa 3 mit Zukunftstechnologien und dabei auch mit Umwelttechnik beschäftigt, gibt es hier interessante Anknüpfungspunkte, denn auch im Naturkundemuseum wird es darum gehen, wie der Mensch im Einklang mit der Natur leben kann.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am TECHNOSEUM haben mich herzlich aufgenommen, sprechen Englisch mit mir – und wenn es mit den Vokabeln doch etwas hapert, dann bleiben uns immer noch Hände und Füße, was auch erstaunlich gut funktioniert. An das Essen habe ich mich noch nicht ganz gewöhnen können, aber das deutsche Brot ist einfach lecker. Und vor kurzem habe ich einen Döner probiert, der genauso schmeckt wie eine Spezialität aus Nordchina, die ich sehr gerne esse. Manchmal gibt es kulturelle Gemeinsamkeiten eben genau dort, wo man sie am wenigsten erwartet.
Xian „Betty“ Song
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