So schnell kann es gehen: Kaum war unser Mitarbeiter Daniel Römer Ende Mai zu einem Austausch mit dem Shanghai Science & Technology Museum nach China gereist, ist er nun wieder in Mannheim und im TECHNOSEUM. Er blickt zurück auf 13 spannende Wochen,  in denen er die Zeit genutzt hat, die Museen in und um Shanghai herum zu besuchen:

„Vor beinahe vierhundert Jahren reiste der Jesuitenpater Johann Adam Schall von Bell (1592–1666) nach China, um in Peking als Missionar, Naturwissenschaftler und politischer Berater zu wirken. An ihn erinnert eine Ausstellung in einem kleinen Museum in Shanghai (徐光启纪念馆), das sich mit seinem chinesischen Zeitgenossen Xu Guangqi befasst. Schall von Bell nahm den chinesischen Namen 湯若望 (Tang Ruowang) an und blieb sein Leben lang im Reich der Mitte. Der Mitarbeiteraustausch zwischen dem TECHNOSEUM und dem Shanghai Science & Technology Museum (SSTM) endete für mich dagegen nach drei Monaten – Zeit, um einige Eindrücke festzuhalten.

Das SSTM stößt im Juli und August an seine Kapazitätsgrenzen, so viele Menschen wollen es besichtigen. An einzelnen Stationen nehmen sie bis zu eineinhalb Stunden Wartezeit in Kauf. An die vielen Menschen hatte ich mich schnell gewöhnt, aber es fiel schwer, hier einmal Ruhe zu finden. Vom nahegelegenen Century Park aus zeigt sich das Museum hingegen von einer idyllisch, ja beinahe ländlich anmutenden Seite. Beim Gang über die Brücke, die das Haupthaus mit dem Verwaltungsgebäude verbindet, und über die ich täglich ging, kam dann doch so etwas wie Urlaubsstimmung auf.

Drei Monate in Shanghai waren für mich eine optimale Chance, die übrigen Museen der Stadt kennenzulernen. Gerade in den vergangenen Monaten öffneten einige neue mit spektakulären Ausstellungen zur Textilindustrie (Shanghai Textile Museum) und zur Glasherstellung (Shanghai Museum of Glass). Leider hielt das Besucherinteresse nicht mit dem überaus ansprechenden Ausstellungsdesign Schritt, sodass ich mich bei dem ein oder anderen Besuch etwas einsam gefühlt habe. Da war sie also endlich: die lang ersehnte Ruhe.

Absolut beeindruckend für die Weltstadt Shanghai ist die Vielzahl kleiner Museen, die an deutsche Stadtmuseen erinnern und das Leben früherer Zeiten nachzeichnen. So habe ich schließlich Vorführungen in Satz und Druck entdecken können, die wir alle schon aus dem TECHNOSEUM kennen. Und dennoch ein neues Erlebnis, das keine Wiederholung ist.“

Daniel Römer