Gemeinsam schafft man das Projekt: Hamza Arsbi gibt den Mitgliedern des TECHNOlab Tipps für ihre Aufgabe.

Nicht nur in Deutschland fehlt es am Nachwuchs in naturwissenschaftlichen und technischen Berufen. Auch in Jordanien macht man diese Erfahrung. Der 23-jährige Psychologie-Student Hamza Arsbi ist Gründer der Scientific Culture Society in Amman und dank des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) für zwei Monate zu Besuch im TECHNOSEUM. Hier unterstützt er die Museumspädagogik bei den Laborangeboten und hat im TECHNOlab mit den Mädchen und Jungen ein eigenes Projekt auf die Beine gestellt: Die Reise zum Jupiter-Mond Europa.

„So einfach wie möglich“ lautet das Credo des jungen Jordaniers, der vor drei Jahren die Non-Profit-Organisation der „Scientific Culture Society“ in seinem Heimatland gründete und mit seinem Kolleginnen und Kollegen Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren Naturwissenschaft näher bringt. „Wir bauen zum Beispiel aus einer Zitrone eine Batterie. Die Kinder lernen so, dass naturwissenschaftlich zu arbeiten und zu experimentieren unglaublichen Spaß macht“, so Hamza Arsbi. 700 Kinder und Jugendliche haben in den vergangen beiden Jahren die „Fun Science“-Programme seiner 25-köpfigen Organisation besucht.

„Für Jordanien wird es immer wichtiger, in Forschung zu investieren, sie wird die wichtigste Ressource der Zukunft sein. Das Land muss den Wassermangel, unter dem es bereits leidet, genauso schnell lösen wie die Energiefrage“, begründet der Psychologe die dringliche Nachwuchsförderung. 2015 sollen die eigenen Projekte nicht nur weiter ausgeweitet werden, sondern auch verstärkt mehr Angebote für Lehrerinnen und Lehrer enthalten. „Der Bedarf ist immens“, so der 23-Jährige. „Im TECHNOSEUM kann ich vieles lernen, was für unsere Arbeit in Jordanien hilfreich ist.“

Gemeinsam wird überlegt: Was muss eine Basisstation auf dem Mond alles leisten?

Im Laboratorium des TECHNOSEUM leitete und unterstütze Hamza Arsbi in den vergangenen Wochen die Mitglieder des TECHNOlab bei der „Reise zum Jupiter-Mond Europa“. In mehreren Gruppen aufgeteilt, widmeten sich die Kinder dabei einer speziellen Aufgabe: Neben dem Team, das für den Bau der Rakete verantwortlich war, gab es des weiteren Teams, die sich darum kümmerten, wie die Basisstation auf dem Mond funktionieren, die Ernährung und Energieversorgung gesichert sein sowie welche Forschungsaufgaben die Wissenschaftler zu lösen hätten.

Weil das Projekt so bereits in Jordanien durchgeführt wurde, konnte Hamza Arsbi mit seinen Erfahrungen in Mannheim gut Vergleiche anstellen: „Die Kinder machten die gleichen Erfahrungen, hatten mit ähnlichen Problemen zu kämpfen: Wo und wie sucht man nach Informationen, wie der Planet etwa beschaffen ist? Im Experimentieren hat Deutschland ein wenig die Nase vorn, hier hat Jordanien noch Nachholbedarf. Aber dafür sind wir ja unter anderem da“, hat sich der Jordanier mit seiner Organisation zum Ziel genommen.

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