Schmerz lass nach: Als Carl Baunscheidt Mitte des 19. Jahrhunderts den Lebenswecker erfand, milderte er damit nicht nur seine eigenen körperlichen Beschwerden, sondern musste ab diesem Zeitpunkt auch keine Geldsorgen mehr haben.

Mückenstiche, die gut tun
Carl Baunscheidt (1809-1873), Ingenieur und Mechaniker aus der Nähe von Bonn, litt unter rheumatischen Schmerzen an seiner linken Hand. Als ihn eines Sommertages Mücken in diese stachen, bemerkte er, dass die Hand am nächsten Tag von Pusteln überzogen war, aber gleichzeitig auch seine Schmerzen verflogen waren. Die Wirkung, die das Mückengift bewirkt hatte, musste doch auch künstlich hervorgerufen werden können! Baunscheidt machte sich daran, in den 1840er Jahren ein Gerät zu entwickeln, das auf diese Weise den Schmerz lindern konnte. Das Ergebnis war ein Nadelgerät, das von ihm „Mücke“ genannt und später in „Lebenswecker“ umgetauft wurde.

Mechanische Schmerzlinderung
Der Lebenswecker, wie er auch im TECHNOSEUM zu sehen ist, ist ein Apparat mit einem Nadelkopf, der per Federmechanismus 25 bis 30 Metallnadeln in die Haut ca. 1 bis 2 mm tief einstechen konnte. In die entstandene Wunde wurde anschließend zur zusätzlichen Hautreizung und Pustelbildung Wacholder-, Senf- oder ein speziell von Baunscheidt gemischtes Öl eingerieben. Der Erfinder war zudem der Ansicht, dass durch die Pusteln, die sich durch die Reizung der Haut bildeten, Krankheitsstoffe wieder aus dem Körper geleitet wurden. Mit seiner Erfindung wurde Carl Baunscheidt reich, nicht zuletzt weil viele Ärzte auf Empfehlung der Medizinischen Fakultät zu Bonn, den Lebenswecker unter anderem zur Behandlung von Rheuma, Ischias und Erkältungen einsetzten. Heute hat ihn vor allem die Naturheilkunde wiederentdeckt.

Wo im TECHNOSEUM?
Zu sehen auf der Ebene B.