Ob Tatort oder CSI: In jedem Krimi kommen die Ermittler den Tätern mit unterschiedlichen Methoden auf die Spur. Einen Einblick in die reale Welt der Polizeiarbeit können Kinder gerade im Projekt „Zukunftsdetektive“ bei uns erhalten. In diesem Projekt, das im Rahmen der MuseobilBOX stattfindet, arbeiten die Partner Museum, Polizei und Schule eng miteinander, um den 11-12 Jährigen die naturwissenschaftlich-technischen Kenntnisse zu vermitteln, die für die Arbeit eines Polizisten hilfreich sein können.

In der Gruppe werden die Aufgaben im Labor gelöst.

Von der Wache ins Museum
Was macht ein Polizist genau? Wie geht die Polizei vor, wenn ein Verbrechen passiert ist? Bei insgesamt 12 Treffen, die im Museum und auch bei der Polizei stattfinden, geht es unter anderem um Entschlüsselung von Geheimnissen oder der Sicherung von Tatortspuren, die dann im Laboratorium durch Ausprobieren verschiedener Methoden für alle konkret werden. Denn damit zum Beispiel eine Spurensicherung erfolgreich verläuft, muss man auch verstehen, wie die Geräte funktionieren, die man dazu benutzen muss.

Die DNA der Tomaten wird herausgelöst.

Tomaten als DNA-Lieferant
Nachdem die Zukunftsdetektive bereits eigene Recherchen getätigt oder gelernt haben, wie Morsen und Geheimschriften funktionieren, wurde es beim 5. Termin chemisch: DNA-Spuren, die bei der Aufklärung von Verbrechen häufig gesichert und ausgewertet werden, waren das Thema. Wie sieht diese DNA aus und worin kann man sie finden? Das Anschauungsobjekt: Tomaten. Aus ihnen galt es, die DNA herauszuholen, um zu sehen, wie der Träger der Erbinformationen denn so aussieht. Und das war leichter als ursprünglich gedacht: Die kleinen Detektive mussten zuerst die Tomaten klein schneiden und sie in einem Mörser mit einer Mischung aus Kochsalz, Zitronensaft, Spülmittel und Wasser zerstampfen: So wurden die Zellen der Tomatenstücke aufgebrochen und die Zellhülle durch das Spülmittel aufgelöst. Da die Hülle der Tomatenzelle aus Fetten besteht, löst sie sich im Spülmittel auf. Indem alle den Inhalt des Mörsers durch einen Kaffeefilter siebten und diese Flüssigkeit mit Wasser und Brennsprit in einem Reagenzglas mischten, setzte sich die DNA im Glas als weißes Knäuel gesondert ab und die DNA wurde sichtbar. Kriminaltechniker sichern am Tatort oftmals ebenfalls DNA-Spuren z.B. aus Blut, Speichel oder abgeschürften Hautzellen und können diese über einen Abgleich dann einem ganz bestimmten Menschen zuordnen. So lassen sich Täter eindeutig identifizieren!

Im Labor werden aus Zukunftsdetektiven echte Spürnasen.

Zuwachs für den Polizeiberuf
Bei den weiteren Besuchen bei der Polizei und bei uns im Laboratorium lernen die Zukunftsdetektive dann unter anderem wie Fingerabdrücke genommen werden, eine Alarmanlage funktioniert und welche Rolle die Prävention von Verbrechen im Arbeitsalltag eines Polizisten spielt. Wir sind gespannt, ob in ein paar Jahren aus unseren Detektiven echte Polizistinnen und Polizisten werden.