Mit der Suche nach neuen Objekten für die Sammlung eines Museums ist es so ähnlich wie mit der Suche nach dem Traumpartner: Wer zu Hause sitzen bleibt, wird nicht fündig. Deshalb wird das TECHNOSEUM mobil. Auf der Suche nach Dingen mit Migrationsgeschichte stehen wir ab diesem Sommer an verschiedenen Orten in Mannheim und suchen Menschen, die passende Objekte mit den dazu gehörenden Geschichten für uns haben.

Zwischen Waffeln, Orangensaft und Gurken
Startpunkt ist der Mannheimer Marktplatz. Direkt am Eingang zum Markt zwischen Ständen mit verlockenden Waffeln, frisch gepresstem Orangensaft und knackigem Gemüse stehen meine Kollegin Anne Mahn und ich unter einem roten Schirm, ausgestattet mit Info-Flyern und viel Enthusiasmus. Vergessen haben wir lediglich die Sonnencreme, was sich im Laufe dieses sonnigen Tages noch bemerkbar machen wird.

Sammlungsprojekt und Familiengeschichten
Am Anfang ist es noch schattig und so erzählen wir – nachdem der Aufbau des Standes bewältigt ist – den ersten Interessierten von unserem Sammlungsprojekt: „Wir suchen Fundstücke aus Ihrer Lebens- und Arbeitswelt. Vom Eislöffel bis zur Reiseschreibmaschine.“ Unsere einzige Bedingung: „Dahinter muss eine kleine Geschichte stecken.“ Unsere Gesprächspartnerinnen und -partner kommen ins Grübeln. Manche berichten von ihrer eigenen Familiengeschichte, sind sich aber nicht sicher, ob sie einen passenden Gegenstand für unsere Sammlung haben. Andere haben selbst zwar keine Migrationsgeschichte, wollten aber bei Freunden und Bekannten Werbung für unser Projekt machen. Alle sind erstaunt darüber, was alles ein Objekt mit Migrationsgeschichte sein kann.

Was ist eigentlich ein „Ding“ mit Migrationsgeschichte?
Ein „Objekt der Migration“ kann jeder Gegenstand sein, so alltäglich er auch erscheint. Darunter fallen zum Beispiel die bunten Plastiklöffel auf einer unserer Postkarten. Solche Plastiklöffel werden in jeder Eisdiele ausgegeben, gerade im Sommer geht es wohl kaum alltäglicher. Und doch lässt sich anhand dieser Plastiklöffel die Geschichte italienischer Eismacher in Deutschland erzählen: Warum sie herkamen, wie sie arbeiten und wie sich die Arbeitswelt auch in dieser Branche wandelt.

Das Fazit unseres ersten Ausflugs mit unserem Sammelmobil: viele interessierte Menschen, spannende Gespräche, zahlreiche verteilte Flyer und ein kleiner Sonnenbrand am linken Arm. Das motiviert doch sehr für unseren nächsten Auftritt am 11. August. Wieder auf dem Marktplatz, diesmal mit Sonnencreme. Kommt vorbei!

Wer ein passendes Objekt für uns hat, kann sich hier informieren.

Sandra Schultz