Schließung und Öffnung in Corona-Zeiten

 

Das Virus SARS-Cov-2 führt auch im TECHNOSEUM zu einer Zwangspause: Ab dem 15. März bleibt es vorübergehend geschlossen – eine Situation, der sich die Kolleginnen und Kollegen nach dem ersten Schock aber mit großem Engagement und Solidarität stellen: Innerhalb weniger Tage entsteht ein Schutzkonzept samt mobilem Arbeiten und Telefon- und Videokonferenzen statt Dienstreisen und Vor-Ort-Terminen. Doch das Museum steht nicht still: Die Beschäftigten nutzen die Schließung für Schönheitskorrekturen und Generalüberholungen einzelner Ausstellungsbereiche. Auch die Fertigstellung der neuen Ausstellungseinheit zum Thema „Energie“ läuft wie geplant weiter, die Eröffnung findet dann im Juni wie ursprünglich geplant statt – allerdings digital und ohne Hunderte Gäste wie sonst üblich.Abstand halten an der Kasse des Technoseum

Mit Kreativität und dem nötigen Sicherheitsabstand kommt das Museum in den folgenden acht Wochen zu den Besucherinnen und Besuchern nach Hause: Das bisherige digitale Angebot in den sozialen Medien und auf der Internetseite wird ausgebaut. Dazu zählen beispielsweise Videoführungen, Apps, Bauanleitungen und Wettbewerbe, und unser beliebter humanoider Roboter Paul nimmt das digitale Publikum mit auf Entdeckungsreise durch die verwaisten Ausstellungsräume. Die Resonanz ist positiv – das digitale Programm bietet Vielen eine Abwechslung zum eingeschränkten Alltag.

Als Anfang Mai bekannt wird, dass Museen wieder öffnen dürfen, laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren – bis zur, auch von den Beschäftigten, ersehnten Wiedereröffnung am 11. Mai. Ein Hygiene- und Schutzkonzept regelt seitdem den Museumsbesuch und schützt Besucher wie Mitarbeiter gleichermaßen. Desinfektionsstationen, Masken und Bodenmarkierungen gehören zur neuen Normalität. Diese bedeutet jedoch auch, dass einzelne Bereiche und Stationen gesperrt bleiben, denn: Das TECHNOSEUM ist ein interaktives Museum, das Exponate mit Mitmachstationen verbindet. Mitmachstationen, die z.B. aufgrund ihrer Oberflächen schwer zu reinigen sind oder den nötigen Sicherheitsabstand nicht zulassen, stehen aktuell still: Die Seile am Flaschenzug etwa können nicht regelmäßig und gründlich desinfiziert werden, nachdem Besucher sie angefasst haben – und im engen 3.-Klasse-Waggon unserer Dampflok lassen sich Abstände nicht einhalten. Zudem zählen neben Familien vor allem auch Schulklassen zu unseren Hauptzielgruppen, denen aktuell Klassenausflüge untersagt sind. Somit sind es überwiegend Einzelpersonen und Familien, die das Museum besuchen – vorwiegend bei Regenwetter. Dennoch ist das Feedback zur Wiedereröffnung durchweg positiv.

Hygiene-Hinweis im Technoseum

Die Corona-Krise hat auch gezeigt, dass das digitale Angebot gut angenommen wird und eine wichtige Ergänzung zum klassischen Museumsbesuch ist. Diesen Bereich evaluieren wir aktuell, um weiterhin auch digital die Begeisterung für unser Museum zu fördern.

Eva Gramlich, Ausstellungsassistenz TECHNOSEUM

Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade #KulturAlltagCorona