Der Lanz Bulldog aus dem Jahr 1925 ist sogar wieder fahrtüchtig

Mit ihm nahm die Industrialisierung in der Landwirtschaft hierzulande Fahrt auf: Der „Bulldog“ der Firma Lanz aus Mannheim, zwischen 1921 und 1957 gebaut, kam als Antriebs- und Zugmaschine für landwirtschaftliche Maschinen zum Einsatz und ersetzte nach und nach die teuren und schweren Lokomobile. Drei Bulldog-Modelle aus unterschiedlichen Bauphasen kann man bereits in der Dauerausstellung des TECHNOSEUM bewundern – ein Exemplar aus dem Jahr 1925, das sich bisher im Depot befand, wurde nun von einem Team um TECHNOSEUM-Mitarbeiter Johannes Elfner wieder komplett instandgesetzt. Und das hatte gut zu tun: „Wir haben den defekten Motor repariert und die verschlissenen Lager ausgebessert, ein neues Bremsgestänge war ebenso fällig wie neue Fahrwerkteile“, so Elfner. Etliche Bauteile wurden neu gegossen und zahlreiche Bruchstellen mussten geschweißt werden, immer unter der Maßgabe, möglichst viel Originalsubstanz zu erhalten.

Der restaurierte Lanz-Bulldog
Drei Männer und ein Bulldog: Die Restauratoren Johannes Elfner und Günther Theis mit dem Ehrenamtlichen Peter Maurer (v.l.n.r.).

Geplant ist, das Fahrzeug den Museumsbesucherinnen und -besuchern zukünftig auch öffentlich vorzuführen, etwa im Rahmen von Aktionstagen. Der frisch restaurierte Bulldog bringt mit 6,3 Litern Hubraum und 12 PS bei über 1,8 Tonnen Gewicht zwar nur 4 bis 12 Stundenkilometer auf die Straße – bei diesem Ackerschlepper kommt es jedoch nicht auf Geschwindigkeit an: Die Eisenbereifung zeigt, dass dieser Bulldog vor allem auf dem Feld genutzt wurde. Sein Einzylinder-Zweitakt-Glühkopfmotor war besonders genügsam und lief etwa mit Teerölen, Spiritus oder auch flüssiger Butter. So gesehen darf man gespannt sein, welcher Treibstoff bei den etwaigen Fahrten im Museumspark zum Einsatz kommt.