Ingeborg Osen, Leiterin Restaurierungswerkstätten,(links) und Helga Erbacher, Restauratorin bei der Restaurierung des „Kaffee-Mohrs“.

Nur noch wenige Wochen, dann eröffnen wir die neue Sonderausstellung „Unser täglich Brot … Die Industrialisierung der Ernährung“. Der Aufbau ist in vollem Gange und in den Restaurierungs-werkstätten wird letzte Hand angelegt, wie etwa bei der Reklamefigur des Kaffee-Mohrs. Die Figur stammt aus der Zeit um 1900 und stand einst im Schaufenster eines Tabak-, Schokoladen- oder Kaffeegeschäfts bevor sie ins Depot des TECHNOSEUM kam. Nach einem Aufenthalt in der Restaurierungswerkstatt ist sie  bald wieder für Besucherinnen und Besucher zu sehen.

Eine Figur mit Geschichte
Stolze 75 Zentimeter groß ist die Figur, die ein Tablett in ihren Händen trägt, auf dem allerlei Leckereien Platz finden können. Betrachtet man die Figur in ihrem geschichtlichen Kontext, wird deutlich, dass sie genau dem Stereotyp des „Mohrs“ entspricht, der um die Jahrhundertwende vorherrschte. Der Hochmut, den die meisten Europäer damals afrikanischen Kulturen entgegen brachten, wird in der Dienerpose ersichtlich. Gleichzeitig steht die Figur mit ihren orientalischen Gewändern für die Sehnsucht nach fernen Ländern, aus denen exotische und exklusive Lebensmittel nach Deutschland kamen.  „Schokolade, Zucker und Gewürze waren einst reine Luxusprodukte. Heute sind sie für jeden erschwinglich, Ergebnis einer hochindustrialisierten Lebensmittelherstellung und einem ausgefeilten Distributionssystem“, so Dr. Kai Budde, Projektleiter der Sonderausstellung „Unser täglich Brot“.

Wer wissen möchte, was unter anderem ein Hostienbackeisen ist, wie ein CARE-Paket aussah oder welche Küchen- und Koch-Utensilien sich in den vergangenen 200 Jahren
nicht durchsetzen konnten, wird ab dem 29. Oktober 2011 in der Ausstellung „Unser
täglich Brot…Die Industrialisierung der Ernährung“ Antworten finden.