Rund 90 Männer und Frauen betätigen sich derzeit ehrenamtlich für das TECHNOSEUM – Tendenz steigend. Hier stellen wir einen von ihnen im Interview vor.

Fritz Tischer hilft ehrenamtlich u.a. beim TECHNOlab.Fritz Tischler, 69 Jahre, aus Hemsbach

TECHNOSEUM: Wie lange sind sie schon ehrenamtlich beim TECHNOSEUM tätig und was sind ihre Aufgaben?

Tischler: Ich helfe seit vier Jahren im Laboratorium des Museums mit, besonders freitags beim TECHNOlab. Dort treffen sich 10- bis 14-Jährige zum Experimentieren und Tüfteln. Ich betreue die Älteren in dieser Gruppe und unterstütze sie auch bei Vorbereitungen zu Robotik-Wettbewerben oder bei „Explore Science“ im Luisenpark.

TECHNOSEUM: Warum haben Sie sich für diese Tätigkeit entschieden?

Tischler: Ich habe an der FH München Elektrotechnik studiert, zuerst bei AEG in Frankfurt und dann viele Jahre bei ABB-Henschel in Mannheim gearbeitet. Dank der rasanten Entwicklung der Technik in den letzten Jahrzehnten hatte ich das Glück, an immer wieder neuen, herausfordernden Projekten zu arbeiten. Die dabei gewonnenen Erfahrungen möchte ich gerne an den so dringend nötigen Nachwuchs weitergeben.

TECHNOSEUM: Was ist das Besondere an der Arbeit mit Kindern?

Tischler: Ich betreue einige von ihnen seit vier Jahren und es ist schön zu sehen, wie sie sich entwickeln und zunehmend eigene Ideen und Lösungsvorschläge haben. Und es ist interessant zu beobachten, wie unterschiedlich sich Mädchen und Jungen verhalten: Mädchen sind oft engagierter und kreativer. Während Jungs vor allem handwerklich und rein funktional orientiert sind, achten Mädchen auch auf die Optik und malen ihre Maschinen anschließend noch hübsch an.

TECHNOSEUM: Lässt sich die Entwicklung dieser Kinder konkret messen?

Tischler: Wir nehmen regelmäßig an Wettbewerben teil, etwa im Rahmen von Explore Science: Für eine Wurfmaschine, zwei Zufallsmaschinen und eine Text-Codier-Maschine haben wir jetzt im Juni dieses Jahres einen ersten, einen vierten Preis und zwei Sonderpreise erhalten, unter anderem für die kreative Zufallsmaschine unserer beiden Mädchen – bei jeweils über 100 Mitbewerbern. Dazu ein ansehnliches Preisgeld. Ein tolles Ergebnis und eine positive Rückmeldung für das TECHNOSEUM.

TECHNOSEUM: Warum haben Sie sich bei Ihrem ehrenamtlichen Engagement für das TECHNOSEUM entschieden?

Tischler: Am TECHNOSEUM gefällt mir das anschaulich dargestellte Wechselspiel zwischen der Wandlung der Arbeitswelt und der technologischen Entwicklung der letzten 200 Jahre. Dazu ein gut ausgestattetes Laboratorium, in dem junge Leute für Technik und Naturwissenschaften interessiert werden können, unterstützt durch viele Sammlungsobjekte. Da ich gerne mit jungen Menschen arbeite, musste ich nicht lange überlegen, als der Museumsverein, in dem ich Mitglied bin, mit einer entsprechenden Anfrage auf mich zukam.

TECHNOSEUM: Was machen Sie, wenn Sie sich nicht im TECHNOSEUM engagieren?

Tischler: An der Universität Mannheim bin ich Seniorenstudent, Schwerpunkt Geschichte und Politikwissenschaft. Ich mache gerne Radtouren, hier und auf den griechischen Inseln, reise gerne individuell und mit Rucksack zu Orten meines Geschichtsstudiums. Und ich bin gerne Opa für meine sechs Enkelkinder.