Riechen, schmecken, fühlen, hören, sehen: Der Internationale Museumstag und Tag der offenen Tür am 15. Mai stand ganz unter dem Motto der menschlichen Sinne. Station für Station lösten die Besucherinnen und Besucher die Aufgaben im Sinnesparcour, schauten sich die aktuelle Sonderausstellung an, experimentierten in der Elementa oder informierten sich bei den Kurzvorträgen.
Auf eine kulturhistorische Reise zur Geschichte des Riechens und der Nase von der Steinzeit bis zur Moderne nahm unter anderen der Parfumeur Uwe Manasse die Zuhörer mit, bevor Prof. Dr. Berger von der Hochschule Mannheim mit Verzerrungen und optischen Täuschungen bewies, dass auf das menschliche Auge nicht immer Verlass ist. Wie sich Sehbehinderte und Blinde zurechtfinden, darüber berichtete die Blindenlehrerin Katja Jag, die selbst seit ihrem dritten Lebensjahr blind ist. „Blinde sind ihr ganzes Leben mit dem Sehen konfrontiert, können es aber nicht. Die fehlenden Informationen gleichen sie dafür mit dem Tast- und Hörsinn aus“. Und damit die Sehenden sich besser in die Lage von Sehgeschädigten und Blinden einfühlen konnten, gab es für das Publikum Augenbinden. Die Lehrerin beschrieb eindrucksvoll, wie Blinde ihren Alltag bewältigen und gab Tipps für den Umgang mit Sehbehinderten: „Statt beispielsweise einem blinden Menschen den Weg langwierig mit „links“ und „rechts“ zu erklären, begleitet man ihn am besten ein Stück.“
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