Der mobile Wäschetrockner wurde uns von einer Besucherin überlassen.

Bei der Sonderausstellung „Die Sammlung 2. Der elektrische Haushalt“ werden aktuell noch bis Ende Juli über 1.700 Haushaltshelfer gezeigt. Zwischen bekannten Exponaten wie Waschmaschinen, Staubsaugern und Küchengeräten befindet sich auch allerhand Kurioses, das für den Heimgebrauch gedacht war, darunter etwa ein Bierwärmer oder ein Eierdurchleuchter.

Bei vielen Besucherinnen und Besuchern weckt die Ausstellungen Erinnerungen: Erinnerungen, an alte Zeiten, aber auch Erinnerungen, was sie noch im Keller oder auf dem Dachboden lagern. Viele der Geräte möchten Besucher dem TECHNOSEUM schenken und treten mit uns in Kontakt. Dabei stellt sich sehr häufig heraus, dass es Duplikate sind und wir bereits eines oder mehrere Exemplare in den Sammlungsbeständen haben.

In Einzelfällen sind aber auch echte Raritäten dabei: So wie der mobile Wäschetrockner von Braun aus dem Jahr 1974, der uns vergangene Woche von einer Besucherin aus Speyer überlassen wurde. Sie hatte zuvor die Sammlungsausstellung gesehen.

Der Braun Drymatic Wäschetrockner ist in einem praktischen Koffer untergebracht und konnte so mit auf Reisen gehen.

„Sie besitzen nun einen völlig neuartigen, transportablen Wäschetrockner, der Ihre Wäsche schnell und unabhängig vom Wetter trocknet“, verspricht die dazugehörige Gebrauchsanweisung. 3,5 kg wiegt der modische, weiße Koffer, in dem Trockner zu finden ist. Indem man den Koffer aufklappt und an die Wand montiert oder etwa an einer Tür einhängt, wird ein 1,20 m langer PVC-Sack freigegeben, in den man seine nasse Wäsche hängen konnte. Dann wurde der Braun drymatic mit dem Netzkabel mit Strom versorgt und konnte auf den sechs bis sieben Bügeln Hemden, Kleider, Blusen, Hosen und weitere Wäsche wahlweise per Zeitschaltuhr mit kalter, lauwarmer oder heißer Luft trocknen. Etwa 90 Minuten gab der Hersteller als Trocknungszeit für sieben Hemden aus Mischgewebe an: Dann seien sie „schrankfertig“.

1975 erhielt der Braun drymatic den iF product design award. Bei einem Verkaufspreis von 240 Mark war der Trockner allerdings kein Renner unter den Haushaltsgeräten.