Die Kolleginnen und Kollegen aus Mittweida zwischen Lötkolben, die ihnen den Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde brachten.

Sie waren jahrelang unser Lieblingsbeispiel dafür, dass ein Museum nicht nur sammelt, um auszustellen, sondern vor allem, um Dinge für die Nachwelt zu erhalten: unsere Sammlung von 473 Lötkolben. „So etwas stellt man natürlich nie komplett aus“ sagten wir, im Brustton der Überzeugung. Niemals?

Mitte 2014 erhielten wir eine Anfrage aus dem sächsischen Mittweida. Sie wollten eine Ausstellung zu Ernst Sachs machen. Der Erfinder des ersten funktionierenden elektrischen Lötkolbens hatte nämlich in Mittweida studiert. Grund genug, ihm eine eigene Ausstellung im Museum Alte Pfarrhäuser zu widmen – und das war ohne historische Lötkolben natürlich undenkbar. Wie viele sie ausleihen wollten? Alle, natürlich!

Inzwischen sind 473 Lötkolben wieder im TECHNOSEUM Mannheim zurück.

Wohlbehalten kehrten alle 473 jetzt zu uns zurück – und hatten eine Überraschung im Gepäck. Denn der Hauptsponsor der Ausstellung hatte auch noch nie so viele alte Lötkolben auf einmal gesehen und kam auf die Idee, dass das rekordverdächtig sein müsste. Unterstützt von zahlreichen LötkolbenbesitzerInnen aus Mittweida kam so eine Ausstellung von insgesamt 626 verschiedenen funktionstüchtigen Lötkolben zustande und somit der Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde!

Eine große Meisterfeier und Anschlussverträge gibt es für unsere Weltrekordler allerdings nicht. Ganz unprätentiös lagern sie wieder in insgesamt drei Gitterboxen. Aufbewahrt für die Zukunft, bis es wieder heißt: „Haben Sie eigentlich auch elektrische Lötkolben in Ihrer Sammlung?“

Angela Kipp, Depotleiterin im TECHNOSEUM