Im vierten Jahr in Folge konnten wir unseren Mitarbeiteraustausch mit dem Shanghai Science and Technology Museum fortsetzen. Im August kamen gleich zwei Kolleginnen aus China für die Dauer von sechs Wochen zu uns nach Mannheim: Li Yao und Shelly, die hier von ihren Erfahrungen berichten:
Li Yao: In Shanghai arbeite ich an der Neueröffnung des Shanghai Planetarium, das in Lingang, im östlichen Teil der Stadt, auf einer Fläche von 58600 m2 gebaut wird. Seit ich nach Mannheim gekommen bin, haben mich verschiedene Aufgaben und die Teilnahme an Events und Workshops sehr inspiriert. Bei der Ausstellung „Effekthascherei“ war ich bei der Eröffnung, der Pressekonferenz und einem Filmdreh mit dabei, das war alles sehr beeindruckend für mich, wie professionell alles ausgeführt wurde.
Bei der Vorbereitung für die Ausstellung zum Thema Bier, die 2016 eröffnet werden wird, besuchten wir eine Brauerei und lernten alle Vorgänge des Brauens kennen. In China gibt es jedes Jahr mehrere Bier-Ausstellungen zu sehen, die auch zahlreich besucht werden, aber bislang hat sich keine den wissenschaftlichen und sozialen Gesichtspunkten von Bier gewidmet. Es ist nämlich erstaunlich, wie eng das Getränk Bier mit unserem Alltagsleben verknüpft ist. Für mich war die Herangehensweise an diese Ausstellung sehr interessant, in die mich die Kolleginnen und Kollegen eingebunden haben. Wie kann man das einst funktionale Original attraktiv und interaktiv präsentieren? Wie kann man internationale Gäste ansprechen? Wie lassen sich Exponate nachhaltig einbringen? Diese und andere Fragen standen am Anfang der Überlegungen. Die sehr offene Kommunikation der Kolleginnen und Kollegen in Mannheim hat mir dabei viele Anregungen für meine eigene Konzeptarbeit gegeben.
Die Möglichkeit, im TECHNOSEUM zu lernen und zu arbeiten, war sehr wertvoll und ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die sich um uns gekümmert haben und uns einen Einblick in ihre Arbeit gegeben haben.
Shelly Huang: Das TECHNOSEUM und unser Museum in Shanghai haben einiges gemeinsam. Um wissenschaftliche Theorien für die Besucher verständlich zu machen, benutzen wir eine ähnliche Beschriftung. Ich finde, die Vermittlung von Naturwissenschaft kennt keine Hindernisse, auch wenn wir zwei unterschiedliche Sprachen sprechen.
Drei Wochen lang durfte im Laboratorium die Arbeit der Museumspädagogik kennenlernen und unterstützen. Der Ansatz, durch eigenes Ausprobieren und Experimentieren zu lernen, hat mir am meisten gefallen.
Die Erfahrungen, die ich in den vergangenen sechs Wochen Machen durfte, werden mir sehr bei meiner Arbeit in Shanghai helfen, da bin ich mir sicher. Ich hoffe, dass unsere beiden Museen ihre Kooperation in Zukunft noch weiter ausbauen werden.
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