1.755 Objekte ziehen um: Die Exponate der Sammlung 2 kommen zurück ins Depot.

In einem deutschen Durchschnittshaushalt finden sich etwa 50 elektrische Geräte. Fünfunddreißig mal so viele haben wir in unserer Ausstellung „Die Sammlung 2: Der elektrische Haushalt“ gezeigt. Nachdem die Ausstellung Ende Juli zu Ende ging, mussten alle 1.755 Exponate wieder zurück ins Depot.

Umzug mit über 1.000 Geräten
Erinnert ihr euch an euren letzten Umzug? Dann könnt ihr euch auch sicher vorstellen, wie es ist so viele Gegenstände sorgfältig einzupacken und zu transportieren. Und natürlich sollte – wie beim eigenen Umzug – dabei nichts kaputt gehen. Aber anders als beim privaten Wohnungswechsel können wir nicht schon lange vorher mit dem Packen anfangen. Die Besucherinnen und Besucher wollten schließlich alle diese Objekte bis zum letzten Ausstellungstag sehen können. Und um im Bild zu bleiben: die „Nachmieter“, in unserem Fall das Team der Ausstellung „Herzblut“ (Eröffnungstermin im November), scharren schon ungeduldig mit den Füßen. Denn bevor sie ihre Ausstellung aufbauen können, müssen die Maler die geräumte Sonderausstellungsfläche noch einmal streichen und die Elektriker zusätzliche Beleuchtungen einbauen.

Jedes Exponat findet wieder seinen Platz im Depot.

Alles muss mit
Noch ein Unterschied zum privaten Umzug: Ihr wisst natürlich, dass die Kaffeemaschine gleich am ersten Tag nach dem Umzug wieder zum Frühstück gebraucht wird, während der in pastellgelb gehaltene Raclette-Grill – ein Geschenk von Tante Erna – frühestens an Silvester wieder zum Einsatz kommt. Wir dagegen wissen nicht, welches der 1.755 Objekte wir als nächstes benötigen. Eine ganze Reihe Kaffeemaschinen für die Ausstellung eines anderen Museums? Ein bestimmter Staubsaugertyp, um die technische Detailfrage in einer Masterarbeit zu lösen? Oder vielleicht möchte das Team von „Herzblut“ doch noch einmal die elektrische Zahnbürste zeigen?

Konzentriert bei der Arbeit: Alle Exponate müssen mit ihrem Standort in der Datenbank erfasst werden.

Helfer mit vielen Händen
Es half nichts, alle Objekte mussten so schnell wie sie verpackt wurden, auch wieder ihren richtigen Platz im Depot bekommen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Sammlung gab es dabei jede Menge Unterstützung:  Volontärinnen und Volontäre aus allen Abteilungen sowie unser französischer Praktikanten Albin packten kräftig mit an. Zwei Wochen lang wurden die Haushaltsgeräte ausgepackt, an ihren Standort gebracht und dieser in der Datenbank vermerkt. Am Ende waren es 329 Umzugskartons, die jetzt fein säuberlich zusammengelegt auf ihren nächsten Einsatz warten. Wir haben nicht gemessen, wie viele zig Kilometer insgesamt beim Einräumen zu Fuß zurückgelegt wurden. Aber wir waren uns einig, dass wir alle dem nächsten privaten Umzug wesentlich gelassener entgegen sehen.

Angela Kipp, Depotleiterin