Teilweise aufwendig restauriert, mit Blumengestecken geschmückt und liebevoll auf Hochglanz poliert: Von ihrer besten Seite zeigten sich heute rund 40 Busse auf dem Museumsgebäude, die im Rahmen des 3. Europatreffens historischer Omnibusse  in Mannheim Station machten. Mehrere Kleinbusse verschiedener Fabrikate und Modelle sowie Doppeldecker brachten ihre eigene Geschichte mit, die unabdingbar mit 125 Jahren Automobilgeschichte verbunden sind, die das Land Baden-Württemberg 2011 feiert.

Unter den historischen Fahrzeugen haben wir zum Beispiel den Chruschtschow-Bus aus Zell am See entdeckt:  Im Jahr 1951 gebaut, war er acht Jahre als Linienbus im Einsatz, bevor er für einen Staatsbesuch von Nikita Chruschtschow 1960 in Wien zu einem Konferenz- und Reisebus umgebaut wurde. Als Ersatzteillager diente dabei ein Flugzeug der SWISSAIR:  13 drehbare Polstersessel und die Bordküche wurden für das Interieur verwendet, damit  die russische Delegation und später weitere Staatsmänner wie etwa der  jugoslawische Staatschef Tito bequem durch Österreich reisen konnten.  Eine dicke schusssichere Glaswand trennte den Lenker von den übrigen Insassen. Hinter dem Fahrer hatte noch eine Sicherheitsperson Platz. Trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen kam es  1961 beim Besuch des Ministerpräsidenten der UdSSR  während der Fahrt durch Wien zu einem Zwischenfall:  Der Schalthebel brach mit einem lauten Knall – der russische Geheimdienst vermutete ein Attentat und alle Insassen mussten sich auf den Boden des Busses werfen. Schnell wurde allerdings klar, dass keine Gefahr drohte, sondern ein technischer Defekt die Ursache war. Früher nur Staatsmännern vorbehalten, kann man den geschichtsträchtigen Chruschtschow-Bus heute zu besonderen Anlässen mieten.