Der Hughes-Telegraph, der im TECHNOSEUM zu sehen ist, wurde von den Deutschen Telefonwerken Robert Stock & Co. in Berlin hergestellt.

In der Elementa 2 können Besucherinnen und Besucher das Morsen testen. Die codierten Zeichen richtig zu benutzen und zu entschlüsseln, erfordert allerdings Übung. Mit der Erfindung des Typendrucktelegraphen entwickelte sich die Kommunikationstechnik im 19. Jahrhundert entscheidend weiter: Der übermittelte Text war sofort lesbar.

Weltweite Verbindung
Die Telegraphie war die erste Form der weltweiten Vernetzung zwischen Absender und Empfänger im Datenverkehr. Die Verbreitung war eng mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes verknüpft, da die Technik zunächst nur der bahninternen Kommunikation diente. Mit der Einführung öffentlicher Telegraphenämter wurde der Service im 19. Jahrhundert allen Bürgern zugänglich gemacht. Dabei  setzte der 1837 von Samuel Morse konstruierte Schreibtelegraph neue Maßstäbe in der Entwicklung der elektrischen Telegraphie. Innerhalb nur weniger Jahre waren die deutschen Telegraphenlinien in einem zusammenhängenden Netz miteinander verbunden. Weltweit sah es nicht anders aus: Um 1870 waren große Teile der Erde verkabelt.

Nach dem Morsen kam Hughes
1855 wurde der Typendrucktelegraph der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Entwicklung des britisch-amerikanischen Konstrukteurs und Erfinders David Edward Hughes (1831-1900) sollte die Telegraphie nochmal ein ganzes Stück weiterbringen: Im Vergleich zum Morsetelegraphen setzte nämlich der Hughes Telegraph nicht nur direkt lesbare Schrift um, sondern telegraphierte auch mit einer höheren Geschwindigkeit von durchschnittlich 1200 Wörtern in der Stunde. Die Telegraphistin – es waren hauptsächlich Frauen, die in den Ämtern arbeiteten – bediente dabei eine Klaviatur, deren Tasten mit  je einem Buchstaben belegt war. Bei Texteingabe und  -empfang musste sie die aus Pendel und Bremse bestehende Reguliereinrichtung so lange betätigen, bis Sende- und Empfangsapparate synchron waren. Am Empfangsgerät wurden die Stromstöße in gedruckte Schrift umgesetzt, so dass die Kenntnis des Morse-Alphabets nicht mehr notwendig war. Hughes-Telegraphen wurden so bis ins 20. Jahrhundert hinein weltweit zur Nachrichtenübertragung genutzt.

Klaviatur der Kommunikation
Der Hughes-Telegraph, der im TECHNOSEUM ausgestellt ist, wurde von den Deutschen Telefonwerken Robert Stock & Co. in Berlin hergestellt. Auf der Vorderseite des Tisches ist die Klaviatur untergebracht; 28 Tasten, die Buchstaben, Ziffern und Satzzeichen bedeuten und beim Niederdrücken die Verbindung zwischen Batterie und Leitung herstellen. Dahinter ist das 60 kg schwere Laufwerk angeordnet, links neben ihm das Elektromagnetsystem, das Herzstück des Telegraphen. Die Druckvorrichtung, zu der auch die Papierrolle auf der rechten Seite gehört, befindet sich an der Vorderwand des Apparats.

Wo im TECHNOSEUM? Im Bereich der Elementa 2 auf der Ebene D.