Der Talbot Lago Baby T15 des französischen Automobilherstellers ist aus dem Jahr 1949.

„Ich will vorne sitzen!“ hörte man in den 1920er Jahren noch nicht so häufig, wenn eine Autofahrt anstand. Große, geschlossene Limousinen hatten nicht selten noch einen Chauffeur. Doch mehr und mehr wurde das Auto auch für die Mittelschicht erschwinglich. Doch hier musste selbst gefahren werden, Chauffeure blieben das Privileg der Superreichen. Immerhin wurden die Armaturenbretter zunehmend mit Holz und Leder verkleidet, um dem Besitzer das Fahren so angenehm wie möglich zu gestalten. So wie bei diesem Talbot Lago Baby.

Bequem muss sein
Wer einen Blick in das Cockpit des edlen Talbot Lago wirft, sieht gleich, dass das Lenkrad auf der rechten Seite ist. Für die damalige Zeit war die Rechtslenkung häufig auch außerhalb Großbritanniens anzutreffen. Der Grund ist ein simpler: Der Fahrer sollte bequem vom Bordstein einsteigen, losfahren und wieder aussteigen können.

Elegant in Schwarz
Im TECHNOSEUM ist ein Talbot Lago Baby T15 des französischen Automobilherstellers aus dem Jahr 1949 zu sehen. Talbot-Lago entwarf nach dem Zweiten Weltkrieg vorwiegend Wagen für den Rennsport. Die Firma stellte 1950 den „Baby“, eine Reiselimousine mit Vierzylindermotor, vor, von der nur wenige Exemplare gebaut wurden. Mit 120 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h war der Talbot Lago ein solider und eleganter Tourenwagen, der wie üblich in schwarz lackiert und erhältlich war. Das Modell wurde zwar nach dem 2. Weltkrieg gefertigt, ähnelte aber mit seinem schweren Rahmen und einem blechbeplankten Holzaufbau an Vorkriegsautomobile. Auch der moderne Antrieb konnte sich sehen lassen: Die Maschine ist ein moderner Doppelnockenwellen-Motor mit hängenden Ventilen, wie sie auch heute noch zu finden sind. Das Fahrzeug kam 2000 in einem desolaten Zustand an das Haus und wurde dank Unterstützung des Freundeskreises TECHNOSEUM in den Werkstätten des TECHNOSEUM aufwendig restauriert.

Wo im TECHNOSEUM? In der Dauerausstellung auf der Ebene F.