TECHNOSEUM erhält Fotoapparate-Sammlung

 

Es war ein Leben zwischen Linse und Blende: Detlef Ruge arbeitete weltweit als Kameramann, vor allem für den Südwestfunk in Baden-Baden, aber auch bei Spielfilmen wie „Die neuen Leiden des jungen W.“ von 1976. Privat widmete er sich unter anderem der Fotografie, sammelte Fotoapparate, Fotos und veröffentliche auch Fachartikel zum Thema. Nach seinem Tod im Sommer 2019 nahm seine Witwe Jutta Diemert-Ruge Kontakt mit dem TECHNOSEUM auf – und im Frühjahr dieses Jahres konnte das Museum eine hochwertige Sammlung mit rund 270 Fotokameras zzgl. Objektiven, Aufstecksuchern und anderem Zubehör als „Stiftung Detlef Ruge“ übernehmen.

Kleinbildkamera M3 von Leica

Einer der Stars der Sammlung: die Kleinbildkamera M3 von Leica aus den 1950er Jahren.

Neben bekannten Marken wie Zeiss, Rollei und Olympus sind ein Dutzend Kameras der Marke Leica aus den Jahren 1926 bis 1979 zweifelsohne die wertvollsten Stücke aus der Sammlung. Doch auch einige frühe Holzplattenkameras und eine Geheimkamera im Taschenuhrformat stechen heraus. „Bisher waren unsere Bestände im Bereich Fototechnik überschaubar“, so Kuratorin Dr. Anke Keller. „Die Sammlung von Detlef Ruge ist für uns von großem Wert, denn sie zeigt einen wunderbaren Querschnitt durch die analoge Kamera- und Fotografiegeschichte von den Daguerreotypien aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des 20. Jahrhunderts. Für uns als sozialgeschichtlich ausgerichtetes Museum besonders interessant ist, dass auch Gegenstände dabei sind, die den Beruf des Fotografen veranschaulichen, wie etwa Schneid- und Entwicklungsgeräte.“ Dank dieser Schenkung kann das TECHNOSEUM nun Lücken in den eigenen Beständen schließen.

Detlef Ruge

Sammler Detlef Ruge bei seiner Arbeit als Kameramann