Wie Ehrenamtliche bei der Maschinen-Restaurierung mithelfen – Teil 2

 

Hier hat Günter Löser, ehrenamtlich tätig am TECHNOSEUM, bereits die historische Turbine vorgestellt, die im vergangenen Jahr für die Energie-Ausstellung mit der Hilfe von ehrenamtlich Tätigen aufbereitet wurde. Auf das Zerlegen der Turbine folgt nun das Reinigen:

Ob mit Pinsel, Bürste oder Lappen: Es ist eine Plackerei, Verunreinigungen aus altem Strahlsand oder verharzten Schmierstoffen zu beseitigen – und etwa 700 Dämpferfedern zu säubern, die das Hohlrad im Gehäuse flexibel festhalten. Am Ende wurden wir belohnt: Es kam nämlich ein schönes Stück Präzisionstechnik zum Vorschein, das Einblicke in sein Innenleben und seine Funktion gestattet.

Getriebe entkernt, dahinter die Turbine, senkrecht gestellt für den Zusammenbau

So etwa das Getriebe, das die Drehzahl der Turbine von ca. 16.000 auf 1.500 pro Minute für den Antrieb des Generators heruntersetzt: High-Tech mit einer Doppel-Schrägverzahnung, um sehr kompakt hohe Leistungen zu übertragen.

Es handelt sich um ein Umlaufrädergetriebe, auch Planetengetriebe genannt. Hierbei kreisen, wie Himmelskörper im Sonnensystem, drei Zahnräder um ein mittleres Zahnrad. Erste Ideen zu dieser Bauform gab es vermutlich schon im alten China und bei arabischen Gelehrten im Mittelalter. Eine einfache Anwendung wurde vom schottischen Ingenieur William Murdoch bereits im 18. Jahrhundert erdacht und ist auch im TECHNOSEUM zu sehen: In der Elementa steht ein historisches Anschauungsmodell als „Watt’scher Geradschubkurbeltrieb“ in der Vitrine.

Besonders anspruchsvoll war für uns der Ausbau des schweren Planetenträgers und das Wiederzusammensetzen der hochgenau passenden Verzahnungen. Und es galt, fehlende technische Zeichnungen von der Turbine und auch Spezialwerkzeuge durch Ideen, Fingerspitzengefühl und Improvisation zu ersetzen.