Auf den ersten Blick sieht die Mokkamühle gut aus.

Wir werfen mal wieder  einen Blick hinter die Kulissen, um genau zu sein, ins Depot und dabei fällt uns folgendes auf: Kaffeemaschinen, Föne, Küchenmaschinen, Staubsauger, Toaster… alle diese Alltagsgegenstände werden mit weißen Handschuhen angefasst, als wären es teure Kunstwerke. Doch was zunächst komisch erscheint, hat ganz praktische Gründe.

Schweiß und Wasser
Jeder Mensch produziert Schweiß, selbst ohne körperliche Aktivität sind es 100-200 ml pro Tag, ein kleines Wasserglas voll. Wir geben also ständig kleine Flüssigkeitsmengen ab, auch über unsere Hände. Der größte Teil davon ist Wasser, aber unangenehmer Weise enthält er auch Salz und Säuren oder auch schlicht: „Dreck“. Diese Mischung setzt sich, wenn wir keine Handschuhe benutzen, auch auf unseren Objekten fest. Na und?

 

 

 

 

Auf den zweiten Blick zeigt sich ein dunkler Fleck, weil die Lackschicht des Messings reagiert hat.

 

 

 

Fleckenbildung auf wertvollen Exponaten
Was passieren kann, sieht man oft erst Jahre später. Ein besonders „schönes“ Beispiel haben wir bei der Vorbereitung unserer Sammlungsausstellung „Der elektrische Haushalt“ entdeckt: Eine Mokkamühle aus Messing, die offensichtlich irgendwann einmal ohne Handschuhe angefasst wurde. Die aggressive Mischung aus Salz, Säuren und Wasser, die zunächst sicherlich nur ein kleiner, feuchter Fleck war, hat sich über die Jahre in die Lackoberfläche hineingefressen.