Das Handplanetarium zeigt die verschiedenen Konstellationen von Sonne, Erde und Mond zueinander.

Wie handlich: Zur Darstellung, wie Erde und Mond um die Sonne kreisen, griffen Astronomen gerne auf ein Handplanetarium zurück.

Schon seit jeher versuchten die Menschen, das ihnen bekannte Universum zu beschreiben. Das geozentrische Weltbild, in dem die Erde das Zentrum aller Planeten bildete, wurde vom heliozentrischen Weltbild – durch Nikolaus Kopernikus im 16. Jahrhundert vorangetrieben – abgelöst. Diese Sichtweise stellte die Sonne in den Mittelpunkt, um den sich alle Planeten bewegten. Ein Handplanetarium konnte dies gut verdeutlichen.

„Marke Eigenbau“
Als ein Verfechter des heliozentrischen Weltbildes galt der Mathematiker und Astronom Wilhelm Schickard (22. April 1592 – 23. Oktober 1635), der ab 1619 an der Universität Tübingen Hebräisch und Astronomie unterrichtete. Als Wissenschaftler und Tüftler baute Schickard seine Instrumente mit Vorliebe selbst. So entwickelte er 1623 eine Rechenmaschine, die bis zu sechsstellige Zahlen addieren und subtrahieren konnte. Zusätzlich arbeitete die Rechenmaschine mit Neperschen Stäbchen, um Multiplikationen und Divisionen durchzuführen. Berühmtheit erlangte der Astronom mit dem weltweit ersten mechanischen Handplanetarium, das die Bewegungen von Erde und Mond um die Sonne anhand eines Hebelarms und einer Lichtquelle, die die Sonne darstellte, demonstrierte. Mondphasen, das Auftreten von Sonnenfinsternis wie auch die Entstehung von Jahreszeiten ließen sich damit einfach erklären.

Frei einstellbar
Das Handplanetarium, das im TECHNOSEUM zu sehen ist, ist dem Schickard´schen Original aus dem Jahr 1632 nachempfunden und wurde 1983 hergestellt. Es zeigt die verschiedenen Konstellationen von Sonne, Erde und Mond zueinander. Die Zahnräder sind in einem Holzkasten eingefasst.  Mit diesem Instrument gelang es Wilhelm Schickard, sowohl das geozentrische als auch das heliozentrische System abzubilden, denn mittels des Kurbelmechanismus konnte der Benutzer entweder die Sonne oder die Erde in das Zentrum des Geschehens setzen.

Wo im TECHNOSEUM? Auf der Ebene A, Bereich der Mannheimer Sternwarte.