Wie Ehrenamtliche bei der Maschinenrestaurierung mithelfen – 3. und letzter Teil

Günter Löser, Ehrenamtlicher am TECHNOSEUM, hat bereits hier und hier über die Demontage und Reinigung einer historischen Turbine berichtet. Nun beschreibt er die letzten Schritte vom Zusammenbau bis zum Einbringen der Maschine in die Energie-Ausstellung des Museums.

Ehrenamtlicher beim Einsatz

Hier wird der Anstrich der Turbine gerade ausgebessert.

 

Einerseits durfte die originale Erscheinungsform der Turbine nicht zu sehr verändert werden, andererseits sollte das Innenleben erkennbar sein, damit die Besucherinnen und Besucher die Funktionsweise einer Turbine besser verstehen können. Letztendlich haben wir – also vier Ehrenamtliche und ein Restaurator vom TECHNOSEUM – die oberen Gehäuseteile aufgeständert und die Beschaufelung, also das Herz der Maschine, auf diese Weise gut sichtbar freigelegt. Nun sind die Schaufelreihen auf der Welle, die Leitschaufeln zur Strömungsumlenkung dazwischen, die Gleitlager, die Kupplung und das Innenleben des Getriebes gut zu erkennen. Die einzige Änderung gegenüber dem Originalzustand ist ein Getriebemotor, der über eine Antriebskette den gesamten Wellenstrang auf Knopfdruck dreht. Auch die Befestigungselemente für die nun offenliegende Beschaufelung sind natürlich neu hinzugekommen.

Anschließend haben wir mit Farbe noch ein paar Arbeitsspuren an der Lackierung ausgebessert, den Stromanschluss für den Motor gelegt und dann ging es ab für die Turbine in die Energie-Ausstellung auf Ebene F. Dort steht sie nun in direkter Nachbarschaft zur großen Dampfmaschine. Turbinen weisen eine deutlich größere Leistungsdichte auf als ihre dampfenden Vorgängerinnen und sind deshalb deutlich kleiner. So bringt diese Turbine nur ein Zehntel des Gewichtes der Dampfmaschine nebenan auf die Waage bei gleichzeitig 40 Prozent mehr Leistung.

Die ausgestellte Turbine ist für den Einsatz in Industrieunternehmen konzipiert. Turbinen, die überwiegend in der Stromerzeugung eingesetzt werden, sind große Maschinensätze, mit Längen bis über 50 Meter. Ihre Schaufeln, von denen einige ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind, können bis zu 1,8 Meter lang sein.