Das Kinderdreirad wurde im TECHNOSEUM restauriert.

Früh übt sich: Das eigene Fahrrad bekommen Kinder in der Regel schon mit drei, vier Jahren, um die ersten Fahrversuche zu starten. Vor knapp 200 Jahren war das nicht anders; das Fahrvergnügen konnten sich allerdings nur Wohlhabende leisten.

Spielzeug der Oberschicht
1833 gab der Spielzeughändler Döring in der Karlsruher Zeitung bekannt, dass „Draisinen für Kinder in mehreren Größen“ ab sofort bei ihm erhältlich seien. Schon bald nach der ersten Ausfahrt des Freiherrn von Drais auf seiner Laumaschine am 12. Juni 1817 zeigte sich, dass sich das Zweirad auch bestens als Kinderspielzeug eignete. Leisten konnten sich solche Kinderräder, die in Handarbeit gefertigt und auf die Größe des Nutzers „maßgeschneidert“ wurden, allerdings nur Adelshäuser oder das wohlhabende Bürgertum – Kinderfahrräder wurden erst im 20. Jahrhundert für die breite Bevölkerung populär, als sie in Fabriken kostengünstig hergestellt werden konnten.

Adliges Fundstück
Das Kinderdreirad, das im TECHNOSEUM zu sehen ist, wurde zwischen 1825 und 1850 hergestellt und gehört dem Fürstenhaus Leiningen. Am Familiensitz in Morbach stand es jahrzehntelang auf einem Dachboden und viele Teile, so zum Beispiel die Hinterräder, waren verloren gegangen. In den Werkstätten des Museums wurde es dann restauriert und um die fehlenden Teile ergänzt.

Wo im TECHNOSEUM? Auf der Ebene B in der Ausstellungseinheit zu Freiherr von Drais.