Gemütlich mit einem Boot über das Wasser schippern – das war so gar nicht die Intention des Erfinders Felix Wankel, als er sein erstes Gleitboot, den Zisch“ entwickelte.
Selbst ist der Erfinder
Ein schnelles Motorboot, das bei jedem Wetter Höchstleistungen bringt und dazu noch absolut kentersicher ist: Dieses Boot wollte Felix Wankel konstruieren. Dabei hatte der Erfinder, der mit dem Wankel-Motor- einer Alternative zum Diesel-Motor – bekannt wurde, keinen Schulabschluss und auch kein Ingenieursstudium vorzuweisen. Die mangelnden Fachkenntnisse konnten ihn nicht abhalten, die eigenen Ideen zu verwirklichen, der Autodidakt brachte sich hierzu einfach alles selbst bei.
Unterwegs auf den „Autobahnen der Meere“
Bei seinen Studien und Versuchen war er von dem Wunsch getrieben, die Erfolgsgeschichte, wie sie das Automobil erlebt hatte, auch auf dem Wasser wiederholen zu können. Seine Vision: „Autoboote“ verkehren auf den „Autobahnen der Meere“ wie etwa im Mittelmeer und erreichen das gewünschte Ziel. Auf schwimmenden Raststätten und Tankstellen versorgen sich die Reisenden mit Treibstoff oder legen eine Fahrpause ein.
Der Zisch wird real
Bis der Prototyp des ersten Zisch gebaut wurde, hatte Wankel jahrelang Studien und Versuche mit kleinen Modellen durchgeführt. Der „Zisch 71“, 1971 bei den Schweizer Pilatus-Flugzeugwerken gebaut, war mit einem Ro80-Zweischeiben-Kreiskolbenmotor ausgestattet, später wurde ein Vierscheiben-Kreiskolbenmotor von Daimler-Benz eingebaut. Bei Tests stellte sich das Boot mit seinen quer zur Fahrtrichtung liegenden Gleitflächen allerdings als viel zu wellenempfindlich dar.
Vorbild Natur
Wankel suchte in der Bionik nach Lösungen und fand sie schließlich im Flügelbau der Eule: Drei Jahre später bekam der „Zisch 74“, der im TECHNOSEUM zu sehen ist, geteilte, skiähnliche „Spaltgleitflächen“. Wellengang konnte dem Motorboot nun nichts mehr anhaben. Mit einem Vierscheiben-Kreiskolbenmotor von Daimler-Benz, der 250 PS bei 5000 U/min leistete, erreichte der „Zisch 74“ Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Doch auch der „Zisch 74“ blieb ein Einzelmodell und schaffte es nicht in die Produktion.
Wo im TECHNOSEUM? Auf der Ebene F im Bereich der Vorstellung des Felix Wankel-Nachlasses.
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