Eine klare Augustnacht bringt den Himmel geradezu zum Strahlen – das war im 18. Jahrhundert sicher auch der Fall. Damit man wusste, welche Sterne überhaupt zu sehen waren, war für alle Sterngucker der Sternfinder eine gute Hilfe.
Ein Blick in die Sterne
Der Instrumentenmacher Georg Friedrich Brander erreichte von seiner Wahlheimat Augsburg aus Bekanntheit in ganz Europa: Der studierte Mathematiker und Physiker belieferte die europäischen Höfe und Akademien mit seinen Präzisionsgeräten und musste sich vor einem Vergleich mit englischen Instrumentenmachern nicht scheuen. 1737 fertigte er das erste Spiegelteleskop in Deutschland an und verdiente seinen Unterhalt durch den Bau von diversen Barometern und Thermometern. 1775 erfand er seinen „Sternfinder“, ein Fernrohr, das mit einer Sternkarte versehen war und somit auch gebildeten Laien die Möglichkeit gab, den Sternenhimmel zu jeder beliebigen Stunde unabhängig vom Stand der Sonne zu erkunden.
Instrument für die Sterndeutung
Der Sternfinder von Georg Friedrich Brander, der im TECHNOSEUM ausgestellt ist, stammt aus der Zeit um 1776. Er besteht aus einer hölzernen Grundplatte mit drei Stellschrauben. Zwei der Schrauben dienen der Horizontaleinstellung der Platte, die dritte für die Feineinstellung und Polhöhe des Fernrohrs. Mittels einer Wasserwaage kann der Benutzer die Horizontaleinstellung überprüfen. Im Zentrum steht die Äquatorialscheibe, die sich aus dem festen Stundenring und der beweglichen Sternscheibe zusammensetzt. Die Sternenkarte zeigt den nördlichen Sternenhimmel von 0 bis 90 Grad sowie einen Teil des südlichen Sternenhimmels von 0 bis 30 Grad an. Einer Bestimmung des Sternenhimmels stand so nichts mehr im Wege.
Wo im TECHNOSEUM? Auf der Ebene A im Bereich der Sternwarte.
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