Steigt der Blutdruck, wenn man schneller atmet? Was haben Atmung und Blutkreislauf miteinander zu tun? Thesen und Annahmen gab es in der Geschichte viele. Gemessen wurde das erstmals im 19. Jahrhundert mit einem Wellenschreiber, der Körperfunktionen aufzeichnet. Zu sehen im TECHNOSEUM auf Ebene B.

Von Mythen zur Messung
Begann vieles in der Medizin mit Überlieferungen, so setzten sich im 19. Jahrhundert die forschenden Naturwissenschaften mit ihrer rein naturwissenschaftlich begründeten Lehre von den Vorgängen im Körper immer stärker durch. Mit Hilfe der Physik, Chemie und systematisch durchgeführten Experimenten konnten diese Vorgänge nun erklärt werden. Und zum gleichen Zeitpunkt wurden sie auch messbar: Um den Blutdruck und seine Schwankungen beobachten zu können, erfand man Apparaturen, die die Abläufe als Messkurven aufzeichneten. 1846 entwickelte etwa der Leipziger Physiologe Carl Ludwig den so genannten Kymographen, einen Wellenschreiber, um Körperfunktionen aufzuzeichnen. Mit diesem wollte Ludwig die Wechselwirkung zwischen der äußeren Atmung und dem Blutkreislauf untersuchen. Dazu war es notwendig, die Druckveränderungen der Arterien synchron mit den Veränderungen in der Atmung aufzeichnen.

Feinste Mechanik
Der Wellenschreiber, der im TECHNOSEUM zu sehen ist, wurde um 1900 in Leipzig hergestellt. Durch ein Uhrwerk versetzte man die obere Trommel, die mit einem berußten Papier bespannt war, in gleichmäßige Bewegung. Was auf dem Bild nicht zu sehen ist – eine Nadel, die je nach Untersuchung über eine mechanische Vorrichtung mit einer Person verbunden war, bewegte sich auf und ab und ritzte auf der Rußschicht die entsprechende Körperfunktion als Kurve ein. Die so entstandene Aufzeichnung konnte man anschließend mit Schellack fixieren.

Wo im TECHNOSEUM? Auf der Ebene B.