Von Ferdinand Lassalle gibt es eine Vielzahl an Porträts und Fotografien. Zu den Abbildungen, die zeigen, wie der sozialistische Politiker aussah, gehört auch eine Totenmaske.
Bereits aus dem Altertum sind Totenmasken bekannt, die an die Verstorbenen erinnern sollten. In der Regel wurden sie aus Gips hergestellt, aber auch Gold und Bronze waren häufige Materialien. Bei der Herstellung wurde eine dünne Schicht auf das Gesicht des Verstorbenen gelegt. In den frischen Gips wurde ein Faden eingelassen und wieder eine Gipsschicht aufgetragen. Bevor der Gips vollständig getrocknet war, zog man den Faden wieder heraus und erhielt auf diese Weise zwei Abdrücke des Gesichts. Indem man sie wieder zusammenfügte, konnte man kleine Unebenheiten wieder ausgleichen. Dieser Abdruck wurde wiederum mit Gips befüllt, aus dem man die Maske fertigte und weitere Kopien erstellen konnte. Der erste Abdruck, aus der lediglich die Vorlage für die Totenmaske entsteht, wird daher auch die „verlorene Form“ genannt.
Im Duell verloren
Ferdinand Lassalle starb am 31. August 1864 im Alter von nur 39 Jahren. Doch weder eine Krankheit noch ein Unfall waren die Todesursache, sondern ein Duell, in das sich der Politiker begab. Lassalle hatte sich während eines Kuraufenthaltes in Helene von Dönniges verliebt, deren Vater, ein bayerischer Diplomat, gegen die Verbindung war. Alle Vermittlungen scheiterten, so dass sich Lassalle gezwungen sah, den Brautvater zum Duell herauszufordern, um die ihm widerfahrene Beleidigung wieder gut zu machen. Dieser beauftragte Janko von Racowitza, den er sich als Verlobten für seine Tochter wünschte, in das Duell zu gehen. Die Kontrahenten trafen am Morgen des 28. August in der Genfer Vorstadt Carouge aufeinander. Lassalles Duellgegner traf ihn dabei als erster in den Unterleib; drei Tage später verstarb Lassalle schließlich an den Folgen seiner Verletzung.
Ein Lächeln nach dem Tod
Die Totenmaske von Ferdinand Lassalle, die im TECHNOSEUM zu sehen ist, ist eine Neuausformung aus dem Todesjahr 1864 und eine Leihgabe des International Institute of Social History in Amsterdam. Der Betrachter wird ein leichtes Lächeln bei Lassalle feststellen können, was jedoch darauf zurückzuführen ist, dass sich nach dem Tod die Muskeln lösen und so der Eindruck eines Lächelns entstehen kann.
Wo im TECHNOSEUM? In der Sonderausstellung „Durch Nacht zum Licht? Geschichte der Arbeiterbewegung 1863-2013“ noch bis zum 25. August 2013.
Hinterlasse einen Kommentar